Covid-19
ESG-Risiken im Blick
Während Covid-19 bewertet die in Zürich lebende Mette Kjaer Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken unserer Portfoliounternehmen und stellt sicher, dass die vereinbarten Standards eingehalten werden.
Wie arbeitest du, wenn aufgrund von Reisebeschränkungen keine ESG-Kontrollen vor Ort stattfinden können?
In der Regel besuchen wir unsere Portfoliounternehmen persönlich, um vor Ort zu prüfen, ob alle unsere ESG-Anforderungen erfüllt werden. Durch Covid-19 wurden diese Besuche ausgesetzt. Die Überprüfung aus der Ferne aber läuft weiter und wird sogar intensiviert: Angesichts der Herausforderungen, die Covid-19 mit sich bringt, ist unser Investment-Team auf die Expertise der ESG-Experten angewiesen, insbesondere wenn es um den "S"-Faktor geht – soziale Aspekte, vor allem in Bezug auf Anstellungsbedingungen.
Worauf achtet ihr während Covid-19 besonders?
Unsere Aufgabe ist es, ökologische, soziale und Governance-Risiken für unser Portfolio zu managen. Während Covid-19 liegt das Hauptaugenmerk darauf, sicherzustellen, dass die Portfoliounternehmen in der Lage sind, operativ zu bleiben und/oder ihre Geschäftstätigkeit so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Das Management ihrer Belegschaft ist dabei natürlich ein sehr wichtiger Aspekt. Wenn Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter behalten, können sie ihre Geschäftstätigkeit schneller wieder aufnehmen, sobald die Situation es zulässt. Deshalb kommt es gerade in Krisenzeiten sowohl den Unternehmen als auch der Belegschaft zugute, wenn Unternehmen gute Arbeitgeber sind.
"Wenn Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter behalten, können sie ihre Geschäftstätigkeit schneller wieder aufnehmen, sobald die Situation es zulässt."
Mette Kjaer
Wie unterstützt ihr Portfoliounternehmen in diesem Bereich?
Wir überwachen in erster Linie, wie unsere Portfoliounternehmen soziale und arbeitsbezogene Themen während und nach der Covid-19-Krise handhaben. Wenn wir einen Personalabbau auch nicht vermeiden können, überwachen und überprüfen wir doch, dass er korrekt durchgeführt wird, um die negativen Auswirkungen für die Arbeitnehmer zu minimieren. Dabei unterstützen wir Portfoliounternehmen mit Beratung zur Bewältigung dieser herausfordernden Situation. Verschiedene Organisationen und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, darunter IFC, CDC und EBWE, haben Richtlinien dafür bereitgestellt, wie Investoren Portfoliounternehmen helfen können, die Krise bestmöglich zu überstehen, und wir stützen uns auf diese Standards. Wir helfen unseren Portfoliounternehmen ausserdem, nationale Unterstützungsprogramme zu nutzen, und unterstützen sie bei der Schaffung von Kurzarbeit-Programmen - eine in Europa während der Pandemie weit verbreitete Praxis - oder der Rotation von Mitarbeitern, damit diese zumindest teilweise weiterarbeiten können.
Hat der Umgang mit Covid-19 neue Erkenntnisse im Bereich des ESG-Risikomanagements gebracht?
Diese Krise hat uns gezeigt, dass es sich auszahlt, vorbereitet zu sein. Unsere strengen ESG-Anforderungen haben dazu geführt, dass alle Unternehmen in unserem Portfolio entweder über gute arbeitspolitische Maßnahmen und Praktiken verfügen oder dabei sind, diese zu verbessern. Das macht sie in der aktuellen Krise widerstandsfähiger und schafft den richtigen Rahmen für eine angemessene Reaktion auf die Pandemie. Die durch Covid-19 bedingten Herausforderungen zeigen, dass unsere tägliche Arbeit - die Bewertung und Unterstützung von Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Leistungen in ESG-Fragen - Unternehmen in Schwellenländern und ihre Mitarbeiter aktiv unterstützt. Aus diesem Grund entwickeln und verbessern wir unsere ESG-Richtlinien laufend weiter, sowohl für bestehende als auch für neue Fonds. Dazu gehört auch die Vorbereitung auf die bevorstehende EU-Verordnung zur nachhaltigen Finanzierung, die insbesondere für unsere klimabezogenen Investitionen von grosser Bedeutung sein wird.